Frühjahrstagung

Stärkung der Selbstverwaltung des Handwerks stärkt die Demokratie

Anerkennung des Ehrenamts im Handwerk: ZDH-Präsident Jörg Dittrich (rechts) zeichnete Thomas Bolbeth (links), Arbeitnehmer-Vizepräsident der Handwerkskammer Schwerin, und Joachim Noll (Mitte), Arbeitsnehmer- Vizepräsident der Handwerkskammer Koblenz sowie des DHKT, für ihren mehr als zehnjährigen Einsatz für die Handwerksorganisation und das Handwerk als Arbeitnehmervizepräsidenten mit der Silbernen Ehrenadel der DHKT Arbeitnehmervizepräsident*innen aus. Foto:Barbara Scholz, HWK Kassel

Im Mittelpunkt der Frühjahrstagung der DHKT-Arbeitnehmervizepräsentinnen
und Arbeitnehmervizepräsidenten in Kassel stand unter anderem die Frage,
wie das Ehrenamt in der Selbstverwaltung des Handwerks gestärkt werden
kann. Dies war auch eine der zentralen Fragen der Diskussion im Rahmen des
Zukunftsdialogs Handwerk. Dr. Sabine Hepperle vom
Bundeswirtschaftsministerium, Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbands
des Deutschen Handwerk (ZDH) und Stefan Körzell, Mitglied des DGB-
Bundesvorstandes, waren sich einig, dass die Stärkung der Selbstverwaltung
des Handwerks auch eine Stärkung der Demokratie in Deutschland darstellt.

Das Engagement von zehntausenden Ehrenamtlichen in der handwerklichen
Interessenvertretung und bei der Erfüllung hoheitlicher Aufgaben, wie
Prüfungen, sei eine zentrale Basis der demokratischen Wirtschaftsordnung,
heißt es in der Kasseler Erklärung weiter. Deutschland befinde sich in einem
tiefgreifenden Transformationsprozess hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft
und Gesellschaft. Ehrenamtliche Interessenvertretungen in Innungen und
Kammern arbeiten daran, dass dies mit fairen Rahmenbedingungen für
Betriebe und Beschäftigte geschehe.

Zukunft wird heute gestaltet
Dabei befinde sich die Selbstverwaltung des Handwerks selbst in einem
Generationenwechsel. Der müsse heute geplant werden, denn 2024 finden in
34 Handwerkskammern Vollversammlungswahlen statt. Wenn viele
gestandene Mitglieder ausscheiden, müssen nicht nur neue Ehrenamtliche
gewonnen, sondern auch ihr Wissen und ihre Erfahrung gesichert werden.
Dazu brauche es vor allem eine Anerkennungskultur, zu der eine konstruktive
und vertrauensvolle Zusammenarbeit von Ehren- und Hauptamt ebenso
gehört, wie Qualifizierung für die Ehrenamtlichen in Kammern, Innungen und
Prüfungsausschüssen. Zudem müssen Freistellungs- sowie
Entschädigungsregelungen für alle Ehrenamtlichen auf der Höhe der Zeit sein.


Interessenvertretung im Handwerk sei immer die Vertretung von pluralen
Interessen, denn die gesellschaftliche Vielfalt spiegelt sich auch im Handwerk
wider. Eine wichtige Aufgabe ist es daher, diese Vielfalt auch in den
Vollversammlungen der Kammern abzubilden und Frauen, sowie
Handwerkerinnen und Handwerker mit Migrationsgeschichte zu ermutigen,
sich zu engagieren. Der Zukunftsdialog Handwerk müsse dafür gemeinsam
Rahmenbedingungen schaffen, die diese Transformation erfolgreich
gestalten.

Text: Barbara Scholz, HWK Kassel

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