Handwerkskammer der Pfalz

Handwerk und Rente - droht Handwerkern die Altersarmut?

Foto: Heinrich-Oppermann

In einer Videokonferenz am 19. Januar erörterte der AN-Vizepräsident der Handwerkskammer der Pfalz, Michael Lehnert, gemeinsam mit dem Präsidenten, Dirk Fischer, Hauptgeschäftsführer, Dr. Till Mischler, Helmut Dittke von der IG Metall sowie Thorsten Schmidt, Silvia Grigun und Ingo Schäfer vom DGB das Thema „Handwerk und Rente“.

Als Experte zu diesem Thema stellte sich Prof. Dr. Stefan Sell von der Hochschule Koblenz zur Verfügung. Vizepräsident Lehnert erläuterte zu Beginn des Gesprächs die Problematik: „Viele Handwerker erhalten am Ende eines langen Berufslebens zu wenig Rente; es drohen Altersarmut und harte finanzielle Einschnitte“. Zu wenig der im Handwerk zuletzt Selbstständigen hätten eine eigene gesetzliche Rentenversicherung (GRV) und einige erhielten sogar gar keine Alterssicherungsleistung. Die Runde diskutierte die Frage, welche politischen Maßnahmen Abhilfe schaffen könnten.

Dabei stellte sich zunächst die Frage nach der Datenbasis. Als Grundlage für das weitere Vorgehen sei es wichtig, eine verlässliche Datengrundlage zu haben, die möglichst präzise die Situation im Handwerk wiedergebe. Eine Kernforderung des DGB lautet, dass möglichst viele Menschen in die Solidarkasse einzahlen und sich an der Rentenversicherung beteiligen müssen. Die Sozialkassen dürften nicht weiter für andere Zwecke „geplündert“ werden. Die gesetzliche Rentenversicherung sei eine krisensichere Option, so Thorsten Schmidt vom DGB.

Prof. Dr. Sell zeigte die drei Ebenen der Handwerksstruktur auf: Die klassisch abhängig Beschäftigten, die Selbstständigen sowie zahlreiche Soloselbstständige, die derzeit nicht in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Daher stelle sich die Frage, wie die Alterssicherung für Pflichtversicherte aussehen müsste, damit eine auskömmliche Rente gewährleistet sei. Sinnvoll sei es deshalb, im zukünftigen Austausch politische Forderungen zu erarbeiten, die die Interessen aller drei Ebenen verfolgten.

Wichtig sei die gedankliche Verknüpfung der Themen Alterssicherung und Fachkräfte-/Nachwuchssicherung. Diese Themenkomplexe seien als Einheit zu betrachten, denn eine stabile Alterssicherung mache das Berufsfeld Handwerk auch für Fachkräfte und Jüngere attraktiv.

Text: Christina Theisinger 

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