HWK Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald - 135. Vollversammlung

Bericht Arbeitnehmer- Vizepräsident

06.08.2023 |Über das folgende Thema möchte ich Sie heute informieren. - Kasseler Erklärung der 53 Arbeitnehmervizepräsidenten*innen vom 22. April 2023 zum Zukunftsdialog Handwerk Die Überschrift könnte auch lauten, „Die Chancen nutzen und die Attraktivität des Handwerks für das handwerkliche Ehrenamt stärken“! Dazu haben Vize`s bei ihrer Frühjahrstagung in Kassel, eine Kasseler Erklärung am 22. April 2023 erarbeitet. Im Mittelpunkt bei der DHKT-Tagung war auch das Thema: Zukunftsdialog im Handwerk!

Bild: Vizepräsident Martin Sättele


In Kassel wurde auch die Frage diskutiert, wie das Ehrenamt in der Selbstverwaltung des Handwerks gestärkt werden kann? Dies war auch eine der zentralen Fragen der Diskussion im Rahmen des Zukunftsdialogs Handwerk. Anwesend waren Frau Dr. Sabine Hepperle Vertreterin des BMWK (Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz in der Bundesrepublik Deutschland), ZDH-Präsident Jörg Dittrich und Stefan Körzell, Mitglied des DGB Bundesvorstandes. Sie stellten die Ziele des Zukunftsdialogs vor und waren sich einig, dass die Stärkung der Selbstverwaltung des Handwerks auch eine Stärkung der Demokratie in Deutschland darstellt. Das Engagement von zehntausenden Ehrenamtlichen in der handwerklichen Interessenvertretung und bei der Erfüllung hoheitlicher Aufgaben ist eine zentrale Basis unserer demokratischen Wirtschaftsordnung. Ohne Prüfungen gäbe es keine Fachkräfte: Die vielen ehrenamtliche Prüferinnen und Prüfer nehmen in jedem Jahr mehrere Tausend Abschluss-, Fort- und Weiterbildungsprüfungen ab. In Innungen und Handwerkskammern vertreten Ehrenamtliche die Interessen von Handwerksbetrieben und ihren Beschäftigten. Deutschland befindet sich in einem tiefgreifenden Transformationsprozess hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft und Gesellschaft. Zusätzliche Herausforderungen sind der demografische Wandel und die Digitalisierung. Das gesamte Handwerk ist davon betroffen und wichtiger Akteur dieser Transformation. Es braucht Handwerkerinnen und Handwerker, die insbesondere die Energie- und Mobilitätswende gestalten, zum Beispiel Gebäude energetisch sanieren, Photovoltaik-Anlagen montieren, Wallboxen installieren und die Energieinfrastruktur ertüchtigen. Ehrenamtliche Interessenvertretungen in Innungen und Handwerkskammern arbeiteten daran, dass dies mit fairen Rahmenbedingungen für Betriebe und Beschäftigte geschieht. Zukunft wird heute gestaltet. Die Selbstverwaltung des Handwerks befindet sich mitten in einem Generationenwechsel. Dieser muss heute geplant werden: 2024 werden in 34 Handwerkskammern Vollversammlungswahlen stattfinden. Viele gestandene Vollversammlungsmitglieder werden dann ausscheiden. Das Wissen und die Erfahrung von älteren Ehrenamtlichen muss gesichert sowie neue Ehrenamtliche müssen gewonnen werden. Es gibt ein Nachfolgeprojekt für Arbeit und Leben. ZDH und DGB haben sich in einem gemeinsamen Papier über den Rahmen des Dialogs verständigt. Der Name: Perspektive Transformation im Handwerk, abgekürzt Pe Tra. Hier können die AN und auch die AG-Vertreter an den Veranstaltungen teilnehmen und werden damit auf das neue Ehrenamt vorbereitet. Selbstverständlich können auch die Vertreter*innen welche weitermachen mit dabei sein. Diese finanziell unterstützte Maßnahme geht bis Ende 2024.
Interessenvertretung im Handwerk ist immer die Vertretung von Pluralen Interesse, die gesellschaftliche Vielfalt spiegelt sich auch im Handwerk. Eine wichtige Aufgabe ist es daher, diese Vielfalt auch in den Vollversammlungen der Handwerkskammern abzubilden und Handwerkerinnen und Handwerker mit Migrationshintergrund zu ermutigen, sich hier zu engagieren. Der Zukunftsdialog Handwerk muss dafür genutzt werden, gemeinsam Rahmenbedingungen zu schaffen, die diese Transformation der Selbstverwaltung erfolgreich gestalten. Dazu gehört es nicht nur, Formate zu gestalten, um neue Ehrenamtliche zu interessieren und zu gewinnen. Vielmehr braucht es eine Anerkennungskultur, zu der eine konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit von Ehren- und Hauptamt ebenso gehört, wie Qualifizierung für die Ehrenamtlichen in Handwerkskammern, Innungen und Prüfungsausschüssen. Zudem müssen Freistellungs- sowie Entschädigungsregelungen für alle Ehrenamtlichen auf der Höhe der Zeit sein. Die DHKT-Arbeitnehmervizepräsidentinnen und Arbeitnehmervizepräsidenten tragen den Zukunftsdialog in ihre Kammerbezirke und werden dort regionale Initiativen zur Stärkung der Selbstverwaltung auf den Weg bringen. Ich möchte hier es nicht unerwähnt lassen, dass wir Arbeitnehmer Vizepräsident*innen am 9. März dem Wirtschaftsministerium das Thema “Zukunftsdialog“ mitgeteilt und dadurch politisch den Stein ins Rollen gebracht haben! Ich möchte die Gelegenheit nutzen, Sie als Arbeitgeber anzusprechen im Zuge der nächsten Kammerwahl 2024 in Ihrem Betrieb im handwerklichen Ehrenamt interessierte Arbeitnehmer*innen zu fragen, ob sie sich für eine Mitarbeit in der Reihe bei den Arbeitnehmern vorstellen könnten? Bitte um Rückmeldung bei mir oder Herrn Brandt bzw. in der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald.

Vizepräsident
Martin Sättele

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