Handwerkskammer der Pfalz

PerSe PLUS – Veranstaltungen im Herbst 2022

Workshop "Burnout – die unsichtbare Krankheit" Foto: HWK der Pfalz/Theisinger

Bildungsveranstaltung "So spannend können Zahlen sein – die Wirtschaftsführung der Handwerkskammer" HWK der Pfalz/Theisinger

Bei einem zweitägigen Workshop in Kaiserslautern informierten sich die Mitglieder des PerSe PLUS-Projektes über das Thema „Burnout – die unsichtbare Krankheit“.

Michael Lehnert, Arbeitnehmer-Vizepräsident der Handwerkskammer der Pfalz, und die Bildungsvereinigung Arbeit und Leben hatten Ende September im Rahmen des Projektes „Perspektive Selbstverwaltung“ (PerSe PLUS) zu einem Workshop nach Kaiserslautern eingeladen. Bearbeitet wurde das Thema „Burnout – die unsichtbare Krankheit“.

Heutzutage gehören durch andauernden Stress ausgelöste Krankheiten zu den weltweit bedeutendsten und ernstzunehmenden Krankheitsbildern. Treffen kann es jeden Menschen, egal ob in Führungspositionen oder im Haushalt beschäftigt, ob als Lehrkraft oder im Handwerk. Ein Krankheitsbild davon ist das Burnout-Syndrom, das in seinen mannigfaltigen Erscheinungsformen bis zu 20 Prozent der Bevölkerung betrifft.

In ihrem interessanten und spannenden Vortrag „Krisen und Hamsterrad – Strategien für stürmische Zeiten“ behandelten die Referenten Dr. phil. Josephine Arnold, BG Bau Region Süd, Fachabteilung Prävention, und Rüdiger Schoner, Gesundheitscoach und Lebe Balance-Trainer von der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland, den Umgang mit psychischen Belastungssituationen im Handwerk. Angefangen bei ernüchternden Zahlen, Daten und Fakten wurden Risikotypen, Warnsignale und deren Erkennung, Handlungsmöglichkeiten, Begleitung während der Erkrankung und Unterstützungsangebote vorgestellt. Praktische Übungen aus dem Achtsamkeitstraining (Schulung der Selbstwahrnehmung und somit Abbau von Stress) konnten von den Teilnehmern ausprobiert und verinnerlicht werden.

Am zweiten Veranstaltungstag hatte Dr. Josephine Arnold in ihrem Workshop „Ideen-Treffen“ zu einem Rollenspiel eingeladen. Hierbei handelt es sich um eine Methode, die hilft, Stärken eines Betriebes oder einer Arbeitsgruppe hervorzuheben und Schwächen zu eliminieren. Arbeitsabläufe, Produktqualität, Stress und Arbeitsschutz können so Schritt für Schritt optimiert werden. Diese „Ideen-Treffen“ sind regelmäßige, nach einem festgelegten Muster ablaufende Besprechungen, um gemeinsame Arbeitsprozesse zu verbessern, Probleme zu lösen und die Teamarbeit zu fördern. Sie eignen sich sowohl für Kleinstbetriebe als auch für größere Unternehmen. Am Ende des „Ideen-Treffen“ waren die Teilnehmer der Veranstaltung positiv überrascht, mit welch einfacher und zielführender Methode stressfördernde Probleme im Arbeitsablauf identifiziert und behoben werden können.

Matthias Sopp, Geschäftsführer der Handwerkskammer der Pfalz, stellte im Anschluss in seinem Vortrag „Burnout – Bedeutung für die Betriebe und die Arbeitsplätze im Handwerk“ die Handlungsmöglichkeiten der Handwerkskammer und des Ehrenamtes vor. Rückblickend erläuterte er Aktivitäten der Handwerkskammer der Pfalz und deren Ergebnisse zum Phänomen der physischen Belastung.

In der sich anschließenden Diskussion zum Thema Burnout überwog die Betroffenheit der Teilnehmenden über die Präsenz der physischen Belastungen und Erkrankungen im Handwerk. Heftig diskutiert wurde im Nachgang über Arbeitsbedingungen, Arbeitsverdichtung und Fachkräftemangel im Handwerk. Michael Lehnert bedankte sich bei den Mitgliedern von PerSe PLUS für die äußerst aktive Teilnahme an der Veranstaltung und die gemeinsam erarbeiteten Lösungsansätze. „Wir sehen, es geht um ein wichtiges Thema, das viele Menschen direkt oder als Angehörige betrifft. Gerade in der heutigen Arbeitswelt sehe ich noch viel Handlungsbedarf und setze große Hoffnungen auf neue, entlastende Arbeitsmodelle“, so Lehnert.

Bereits Ende Oktober folgte eine weitere Bildungsveranstaltung des PerSe PLUS-Projektes, zu der Michael Lehnert in Kooperation mit Arbeit und Leben Rheinland-Pfalz ins Berufsbildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer der Pfalz in Kaiserslautern eingeladen hatte. Unter dem Titel „So spannend können Zahlen sein – die Wirtschaftsführung der Handwerkskammer“ ging es um die große Anzahl von Daten und Informationen zu Haushalt und Wirtschaftsführung einer Handwerkskammer. Behandelt wurden die Themen Einführung in die Doppik, Rechtsgrundlagen der Wirtschaftsführung, Haushaltssatzung und Wirtschaftsplanung, Rücklagen und Jahresabschluss. Ebenso wurden Möglichkeiten aufgezeigt, wie sich das Ehrenamt bereits während den Haushaltsberatungen zum Haushaltsplan rechtzeitig einbinden kann, um auch Ideen zu handwerksfördernden Maßnahmen mit finanziellen Mitteln auszustatten. Jürgen Hertel, Leiter des Rechnungswesens der Handwerkskammer der Pfalz und Helmut Dittke, beim IG Metall Vorstand zuständig für Handwerk und KMU, referierten zum Thema.

In der sich anschließenden offenen Frage- und Diskussionsrunde wurden anhand konkreter Beispiele und Sachverhalte gute Einblicke in die Thematik gewährt und zugleich das Verständnis von Wirtschaftsplan und Wirtschaftsführung vertieft. Aus den Reihen der Teilnehmenden wurde der Wunsch geäußert, dass ein oder andere Thema zur Wirtschaftsführung in einer weiteren Bildungsveranstaltung vertiefend zu behandeln.

Text: Christina Theisinger, Handwerkskammer der Pfalz

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