Frühjahrstagung der Gesellenvizepräsidenten/-innen der Handwerkskammern Niedersachsen und Bremen

Die Internationalisierung des Handwerks und in der Beruflichen Bildung nehmen an Bedeutung zu

v.li. VP Sengewald, VP Scholz, Dr. Roeder, VP Wlodarski, VP Kahmann, Hr. Schnur, Präsident Steinmann, VP Klein, Hr. Schmolz, Fr. Prietz Bild: HWK Hannover

„Das Handwerk ist lokal verwurzelt und bietet seine Dienstleistungen allem voran im eigenen Umfeld an. Eine nicht unbedeutende Zahl der niedersächsischen Handwerksbetriebe ist allerdings weit über die Grenzen von Niedersachsen tätig und stellt zum Teil sogar echte Weltmarktführer – die sog. „hidden champions", betont Vizepräsident Hartmut Kahmann, stellvertretender Vorsitzender für die Arbeitnehmerseite bei der Landesvertretung der Handwerkskammer Niedersachsen (LHN) im Rahmen der Begrüßung der Spitzenvertreter der Arbeitnehmer aus den niedersächsischen Kammern.

Unter den über 80.000 niedersächsischen Handwerksbetrieben immerhin mit mehr als 530.000 Beschäftig-ten finden sich in den sechs Kammerbezirken rund 5.000 Betriebe, die sich international betätigen. D.h. sie sind im Ausland auftragsbezogen aktiv oder dauerhaften mit ihren Dienstleistungen und Produkten weit über die Grenzen Deutschlands unterwegs. Etwa jeder fünfte bis sechste Betrieb kommt laut einer Sonder-umfrage des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks von 2015 für das Auslandsgeschäft in Frage. Dem steht auch die eher klein- bis mittelgroße Struktur des Handwerks nicht entgegen. Etwa 40% der handwerklichen Exporteure haben weniger als 10 Mitarbeiter. Insoweit hat der Dienstleistungsexport im Handwerk im Vergleich zur Gesamtwirtschaft einen hohen Stellenwert.

Der Anteil der Betriebe, die über die Grenzen Niedersachsens und Deutschland oder gar der EU hinaus aktiv sind, lag im Handwerk 2014 bei 7,1%. Auch der außenwirtschaftliche Umsatz steigt demzufolge und lag 2014 bei 3,0%. Viele der auslandsaktiven Betriebe sind ebenfalls ausgesprochen innovativ. Dies gilt für ihre Produkte sowie für die damit angebotenen Dienstleistungen gleichermaßen. Diese Aktivitäten machen sie besonders für Fachkräfte und allem voran für neue Auszubildende.

Die Kammern unterstützen diese Aktivitäten und bieten daher eine Vielzahl an Möglichkeiten, schon in der Ausbildung über den Tellerrand hinauszuschauen. Vom organisierten Lehrlingsaustausch über den gegenseitigen Besuch der Ausbilderinnen und Ausbilder bis hin zu internationalen Bildungsprojekten in den Bildungszentren des Handwerks mit Partnern im EU-Ausland aber auch in Afrika oder Asien und den USA. Es ist und wird immer wichtiger auch mit diesen Aktivitäten die Attraktivität der Dualen Ausbildung im Handwerk gegenüber den akademischen Bildungsgängen zu steigern und wahrnehmbar zu machen. „Denn den Fragen um den Fachkräftemangel und die Gewinnung von Auszubildenden kann man nur damit wirksam begegnen, eine qualitativ hochwertige und attraktive Ausbildung anzubieten", zeigt sich auch die Arbeitnehmervizepräsidentin der Handwerkskammer Hannover Stephanie Wlodarski überzeugt.

Text: LHN

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